ISLAM, FASCHISMUS, MACHTERHALT
Was ist die treibende Kraft des AKP Regimes in der Türkei?
In nur wenigen Jahren hat sich die Türkei von einem Modell, das Markt, Religion und Demokratie erfolgreich vereinte, in eine Diktatur verwandelt. Wirtschaftskrisen, politische Gewalt und sogar Hinweise auf ein Staatsscheitern häufen sich besonders seit dem vereitelten Putschversuch vom 16. Juli 2016. Welche politischen Prozesse prägen diese “neue Türkei“, welche mittelfristigen Wirkungen gehen von diesen aus? Ist es die zunehmende Islamisierung der Gesellschaft oder ein zunehmend autoritäres politisches System, das Elemente des Faschismus mit dem Projekt eines Super-Präsidenten vereint? Oder geht es vor allem um den Machterhalt um jeden Preis der politischen Eliten? Und was bedeutet die türkische Krise für die ebenfalls krisengebeutelte EU?
Kerem Öktem, Professor of Southeast Europe and Modern Turkey am Centre of Southeast European Studies der Universität Graz.
Moderation: Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; sie unterrichtet Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien.