2021: Solidarität und Krise

Solidarität war einmal ein starkes Wort. Heute ist die Gesellschaft tiefer denn je zwischen Arm und Reich gespalten. Natürlich gibt es ein Sozialsystem, das einen Ausgleich bewirkt. Dazu bräuchten wir aber ein neues Verständnis von Solidarität. Wir sollten uns nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern im anderen uns selbst als Mensch wiedererkennen. Erst durch diese freie Entscheidung zur Mitmenschlichkeit findet eine Gesellschaft wieder zusammen.
Historisch wurde der Begriff Solidarität beginnend im 19. bis ins 20. Jahrhundert vor allem mit der Arbeiterbewegung, aber auch mit der christlichen Soziallehre identifiziert. Synchron betrachtet verschwindet im Zeitalter der Globalisierung, die Solidarität immer mehr, nicht zuletzt durch den Umstand, dass sich durch die sozialen Medien keine an sich positiv zu bewertende Pluralisierung entwickelt, die für eine liberale Demokratie essenziell wäre, sondern eine extreme Polarisierung, die die Spaltung der Gesellschaft immer weiter vorantreibt.

Solidarität und Krise – Programm 2021-2022