DO07. Jänner, 19:00UHR

WHAT TO EXPECT FROM THE INCOMING US ADMINISTRATION: Views from China/Southeast-Asia, Russia and Europe

Reihe: Transatlantica
KuratorIn: Eva Nowotny
Vortragende: Nina Khrushcheva, Steven Lee Myers, Eva Nowotny, Raimund Löw

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WHAT TO EXPECT FROM tHE INCOMING US ADMINISTRATION:
Renewed Multilateral Relations and Global Perspectives?
Views from China/Southeast-Asia, Russia and Europe

The election of Joseph Biden, a member of the Democratic Party, as the 46th President of the United States and the incoming US Administration present a new strategic space for multilateral relations. In this conversation, Raimund Loew will discuss with experts on China and South East Asia, Russia and Europe, which paradigm shifts we may—or may not—expect in regard to global alliances, partnerships, and competition.

Nina Khrushcheva, Professor of International Affairs at The New School, New York
Steven Lee Myers, Journalist, Bureau Chief of the New York Times in Beijing
Eva Nowotny, Board Member of Bruno Kreisky Forum, Amb. ret., Chair of the Vienna University Board

Moderator: Raimund Löw, Historian and Journalist, Director of Falter Radio. Previously, Mr. Loew was the correspondent of the Austrian broadcasting company ORF in Beijing, Moscow and Washington.

In Cooperation with Falter Radio and W 24

 

MO11. Jänner, 19:00UHR

LEISTUNGSKLASSE

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Veronika Bohrn Mena

AUS KREISKYS WOHNZIMMER

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Veronika Bohrn Mena
LEISTUNGSKLASSE
Wie Frauen uns unbedankt und unerkannt durch alle Krisen tragen

Frauen halten unsere Gesellschaft am Laufen, sie tragen unsere Gemeinschaft. Ihre Arbeit ist in vielfacher Hinsicht „systemrelevant“, denn ohne sie geht gar nichts. Sie leisten die Erziehungs- und emotionale Sorgearbeit, sie helfen, pflegen, sie sind unermüdlich im Einsatz, meist unterbezahlt, oftmals gänzlich unbezahlt. Und sie arbeiten vielfach in den Berufen, deren Dienstleistungen für uns alle unverzichtbar sind, die jedoch trotzdem nicht entsprechend entlohnt werden.

Würden Frauen nur einen Tag die Arbeit niederlegen, wäre ein Zusammenbruch unserer Zivilisation unausweichlich. Von früh bis spät, egal ob Zuhause oder am Arbeitsplatz, arbeiten sie de facto rund um die Uhr. Sie bilden das Fundament unserer Wirtschaft, unbedankt und vielfach unerkannt. Frauen opfern ihre Zeit und nicht selten auch ihr eigenes körperliches wie psychisches Wohlbefinden, von ihrer Jugend an bis ins hohe Alter. Sie tragen uns durch alle Krisen.

Wenn auch nicht entsprechend präsent, so war die extreme Schieflage in der Verteilung von Zeit und Geld schon vor der Corona-Krise ein Faktum. Die Krise hat diesen Missstand weiter verschärft. Die Auswirkungen dieser Schieflage beeinflussen jeden Lebensbereich und sind mitunter verheerend – insbesondere für Frauen.

Wie geht es Frauen aktuell in der Arbeitswelt, im Alter, als pflegenden Angehörigen oder als Müttern? In ihrem aktuellen Buch „Leistungsklasse“ geht Veronika Bohrn Mena auf Basis persönlicher Perspektiven und Fakten diesen Fragen nach und plädiert für eine Umverteilung von Zeit, Arbeit und Geld.


Veronika Bohrn Mena
(* 1986 in Salzburg) ist Autorin, Arbeitsmarktexpertin und Kolumnistin. Sie beschäftigt sich seit zehn Jahren mit prekären Arbeitsverhältnissen, atypischer Beschäftigung, Segmentierungsprozessen und Veränderungen in der Arbeitswelt mitsamt ihren Auswirkungen.

Seit 2013 hauptberuflich in der Gewerkschaft. Zuvor als Vorsitzende der Plattform Generation Praktikum und beginnend im Referat für Sozialpolitik in der ÖH Bundesvertretung.

Veronika Bohrn Mena:
Leistungsklasse. Wie Frauen uns unbedankt und unerkannt durch alle Krisen tragen.
ÖGB Verlag, November 2020, ISBN: 978-3-99046-473-1, 19. 90 €

DI12. Jänner, 19:00UHR

ERINNERT EUCH!

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Geraldine Schwarz

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Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit GÉRALDINE SCHWARZ

ERINNERT EUCH!
Ein Plädoyer, wie Europa der Nationalismus-Falle entkommen kann.

Was braucht es, damit eine Gesellschaft zum Komplizen politischer Verbrechen wird? In ihrem Buch “Die Gedächtnislosen” erzählt Géraldine Schwarz die Geschichte ihrer Familie: Ihr deutscher Großvater war Mitläufer, er arisierte 1938 ein jüdisches Geschäft und weigerte sich nach dem Krieg, dem einzigen Überlebenden Reparationen zu zahlen. Ihr französischer Großvater diente unter dem Vichy-Regime als Gendarm. Über drei Generationen hinweg bettet die Autorin ihre deutsch-französische Familiengeschichte in das große Ganze ein und diskutiert den Unterschied in der Aufarbeitung der Geschichte in Deutschland und in Frankreich, aber auch Österreich und Italien. Sie stellt Zusammenhänge zur Gegenwart her: Wo es an historischem Bewusstsein mangelt, haben Demagogen und Populisten umso mehr Erfolg. Ein Plädoyer für die Erinnerungsarbeit, um Nationalismus und Populismus entgegenzuwirken.

Die deutsch-französische Autorin, Journalistin und Filmemacherin Géraldine Schwarz hat mit ihrem ersten Roman einen internationalen Erfolg gelandet: “Die Gedächtnislosen – Erinnerungen einer Europäerin” (im Französischen Original “Les Amnésiques”) wurde in viele Sprachen übersetzt und mit dem Europäische Buchpreis 2018 ausgezeichnet. Die ehemalige amerikanische UN-Botschafterin Samantha Powers nennt das Buch “einen dringenden Weckruf, der die Gefahren des schleichenden Autoritarismus aufzeigt, und davor warnt, welcher Rückstoß droht, wenn die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit nicht beleuchtet und bearbeitet werden.”

Géraldine Schwarz, deutsch-französische Journalistin und Dokumentarfilmerin. Die langjährige Deutschland-Korrespondentin der Agence France Presse (afp) publiziert heute in verschiedenen internationalen Medien

Moderation: Tessa Szyszkowitz, Autorin (Echte Engländer. Britannien nach dem Brexit, Picus Verlag, 2018) und Journalistin für PROFIL, Falter und Cicero ist auch Senior Associate Fellow am Royal United Services Institute in London.

 

MO18. Jänner, 19:00UHR

WESTSAHARA, DIE LETZTE KOLONIE AFRIKAS

Reihe: Without Blueprint: Young Internationals
Vortragende: Andreas Pfeifer und Paul Huemer

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WESTSAHARA, DIE LETZTE KOLONIE AFRIKAS
Geschichte und Gegenwart eines vergessenen Konflikts

Andreas Pfeifer im Gespräch mit Paul Huemer

Die Westsahara gilt als letzte Kolonie Afrikas. Fast 30 Jahre lang herrschte mitten in der Wüste ein fragiler Waffenstillstand zwischen dem Königreich Marokko und der westsaharischen Befreiungsbewegung „Frente Polisario“. Doch seit Mitte November überschlagen sich die Ereignisse. Nach dem Wiederaufflammen der Kämpfe und dem Ende des Waffenstillstandes, hat der scheidende US-Präsident Donald Trump die marokkanischen Gebietsansprüche auf die Westsahara anerkannt.
Gleichzeitig mangelt es in den von der Polisario betriebenen Flüchtlingslagern an Nahrung, Medikamenten und vor allem Perspektiven. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Was steckt hinter den Ankündigungen Donald Trumps? Wie profitieren Österreich und die Europäische Union von der Situation in der Westsahara? Und wie nahe stehen wir am Beginn eines ausgewachsenen Krieges?
Der Journalist Paul Huemer hat sich in den Flüchtlingslagern und den besetzten Gebieten der Wüste umgesehen und nach Antworten auf diese Fragen gesucht. Gemeinsam wollen wir einen Blick auf diesen vergessenen Konflikt wagen.

Paul Huemer ist freier Journalist und arbeitet für die Auslandsredaktion der Nachrichtensendung Zeit im Bild. Als Reporter berichtet er aus den verschiedenen Ländern des Nahen Ostens. Seine letzte Reise führte ihn in die Flüchtlingslager und befreiten Gebieten der westsahrauischen Befreiungsbewegung „Frente Polisario“

Andreas Pfeifer ist außenpolitischer Ressortleiter im aktuellen Dienst des ORF-Fernsehens

 

Das Bruno Kreisky Forum gibt in der neuen Reihe Without Blueprint: Young Internationals jungen Männern und Frauen die Gelegenheit, mit erfahrenen Gesprächspartnern ihre Recherchen zu präsentieren.

DI19. Jänner, 19:00UHR

ÄGYPTEN – 10 JAHRE NACH BEGINN DES ARABISCHEN FRÜHLINGS

Reihe: Arab/Middle East Changes
KuratorIn: Gudrun Harrer
Vortragende: KARIM EL-GAWHARY

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ÄGYPTEN – 10 JAHRE NACH BEGINN DES ARABISCHEN FRÜHLINGS

 

Karim El-Gawhary, leitet seit Mai 2004 das ORF Büro in Kairo und betreut von dort für den ORF den gesamten arabischen Raum. Der Nahostexperte ist darüber hinaus Autor zahlreicher Bücher.
Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; Lektorin für Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien.

„Es ist das unselige arabische Dreigespann von Armut, Ungleichheit und Machtlosigkeit, das immer mehr Araberinnen und Araber zur Verzweiflung und manchmal auf die Barrikaden bringt“, fasst der ORF Korrespondent Karim El-Gawhary die Situation im arabischen Raum pointiert zusammen. In seinem jüngsten Buch beschreibt El-Gawhary den arabischen Wettlauf der letzten zehn Jahre zwischen Repression und Rebellion. Wie sich der arabische Raum in der vergangenen Dekade entwickelt hat, darüber unterhalten sich zwei renommierte Journalisten und Nahostexperten in diesem Gespräch. Sie richten dabei besonderes Augenmerk auf Ägypten, dessen Volk den langjährigen Herrscher Hosni Mubarak vor zehn Jahren im Februar 2011 zu Fall brachte.

 

Karim El-Gawhary
Repression und Rebellion. Arabische Revolution – was nun?
ISBN: 9783218012324
Verlag Krenmayr & Scheriau, Wien, September 2020

FR22. Jänner, 19:00UHR

DER MUT ZUM UNVOLLENDETEN

Reihe: Bruno Kreisky Geburtstag
Vortragende: Franz Schuh, Cornelius Obonya

AUS KREISKYS WOHNZIMMER 
ZUM 110. GEBURTSTAG VON BRUNO KREISKY

YOUTUBE Premiere

DER MUT ZUM UNVOLLENDETEN

Franz Schuh, Philosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker
gelesen von
Cornelius Obonya, Schauspieler

Bruno Kreiskys Denken und Wollen spielte – wie er es selbst formulierte – „Der Mut zum Unvollendeten“ eine große Rolle. Das hatte nichts mit Zögerlichkeit oder Halbherzigkeit zu tun. Der Mut zum Unvollendeten bedeutete vielmehr, dass Ideologien und gesellschaftliche Strukturen für ihn kein in sich geschlossenes endgültiges System waren und schon gar kein Endstadium der Geschichte. Es war ein Bekenntnis zum Neuen, zur schrittweisen Reform, ein Bekenntnis zur Überprüfbarkeit politischer Entscheidungen im Sinne von Karl Popper. Und es war eine Abgrenzung gegenüber dogmatischen oder gar totalitären Positionen.
Jedes politische und gesellschaftliche System ist unvollendet und muss unvollendet sein. Denn, was Menschen machen, kann auch von Menschen zum Besseren verändert werden. Die Freiheit dazu darf man ihnen nicht nehmen.

MO25. Jänner, 18:00UHR

THE ARAB AND THE JEWISH QUESTIONS

Reihe: Arab/Jewish Engagements: Regionalism and Borders
KuratorIn: Bashir Bashir
Vortragende: Bashir Bashir, Leila Farsakh, Alon Confino, Aziz Al-Azmeh, Nadia Al-Bagdadi, Gertraud Borea d’Olmo

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BOOKLAUNCH
THE ARAB AND THE JEWISH QUESTIONS: GEOGRAPHIES OF ENGAGEMENT IN PALESTINE AND BEYOND

This book talk discusses the attempts of leading scholars to consider how the “Jewish Question” and the “Arab Question” are entangled historically and in the present day. It offers critical analyses of Arab engagements with the question of Jewish rights alongside Zionist and non-Zionist Jewish considerations of Palestinian identity and political rights. Together, the essays of the book under discussion show that the Arab and Jewish questions, and the Israeli-Palestinian conflict in which they have become subsumed, belong to the same thorny history. Despite their major differences, the historical Jewish and Arab questions are about the political rights of oppressed groups and their inclusion within exclusionary political communities—a question that continues to foment tensions in the Middle East, Europe, and the United States. Shedding new light on the intricate relationships among Orientalism, anti-Semitism, Islamophobia, colonialism, and the impasse in the Israeli-Palestinian conflict, this book reveals the inseparability of Arab and Jewish struggles for self-determination and political equality. The book is an outcome of nearly a decade of direct engagement and dialogue between editors, contributors and experts hosted by the Bruno Kreisky Forum, Vienna.

Bashir Bashir, Associate professor in the Department of Sociology, Political Science, and Communication at the Open University of Israel, a senior research fellow at the Van Leer Jerusalem Institute and at the Bruno Kreisky Forum. He is the co-editor of The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History (Columbia University Press, 2018).

Leila Farsakh, Associate professor of political science at the University of Massachusetts Boston. Among her publications are Palestinian Labour Migration to Israel: Labour, Land and Occupation (second edition, 2012) and Commemorating the Naksa, Evoking the Nakba (2008). Her forthcoming book, Rethinking Statehood in Palestine, is forthcoming in 2021.

Alon Confino, Pen Tishkach Chair of Holocaust Studies, Departments of History and of Jewish and Near Eastern Studies, Director, Institute for Holocaust, Genocide, and Memory Studies, University of Massachusetts, Amherst. Among his books is A World Without Jews: The Nazi Imagination from Prosecution to Genocide (Yale University Press, 2015).

Aziz Al-Azmeh University Professor Emeritus and Distinguished Visiting Professor at the Central European University, Vienna. He has served on many academic-related and academic committees, including the Advisory Board of the Excellence Cluster on Religion and Politics, University of Münster, and the Advisory Council of the UNDP Arab Human Development Reports. Since 2017, he has been co-directing the international research project Striking from Margins – State, Religion and Reconstitution in the Arab World. Forthcoming in English and Arabic simultaneously the co-edited volume Striking from the Margins – State, Religion and Devolution of Authority in the Middle East (Saqi Books February 2021).

Moderator: Nadia Al-Bagdadi, Professor of History at Central European University, Vienna and Director of the Institute of Advanced Studies CEU. Since 2017, she co-directs the international research project Striking from Margins – State, Religion and Reconstitution in the Arab World. Forthcoming in English and Arabic simultaneously the co-edited volume Striking from the Margins – State, Religion and Devolution of Authority in the Middle East. (Saqi Books February 2021).

Chair: Gertraud Borea d’Olmo, Secretary General, Bruno Kreisky Forum, Vienna

DO28. Jänner, 19:00UHR

DER PERSONALCHEF

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Johannes Kopf

AUS KREISKYS WOHNZIMMER

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JOHHANNES KOPF
DER PERSONLACHEF
Der AMS-Vorstand über den Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit und die Aufgaben staatlicher Arbeitsmarktpolitik

Er ist eine Schlüsselfigur bei der Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise: Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice AMS. Eine Herkulesaufgabe: Mit dem Instrument Kurzarbeit müssen so viele Menschen wie möglich in Beschäftigung gehalten werden. Menschen, die arbeitslos werden, haben im Augenblick eingetrübte Aussichten, einen Job zu finden. In einigen Branchen verstärken sich die übliche saisonale Arbeitslosigkeit mit dem Regeln von „sanften“ oder „harten“ Lockdowns. Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt geradezu logischerweise. Welche Pläne und Programme kann man auflegen, damit das nicht fürchterliche Langzeitfolgen über die Pandemie hinaus hat? Denn Langzeitarbeitslosigkeit entwertet Qualifikationen und sie ist nicht zuletzt eine schwere psychische Belastung.

Wäre es an der Zeit, über radikale Alternativen nachzudenken? Was ist, beispielsweise, mit einer staatlichen Beschäftigungsgarantie, wie sie allenthalben bereits debattiert und lokal erprobt wird? Wie können wir nach dem Ende der Pandemie den Skandal der Massenarbeitslosigkeit bekämpfen?

Johannes Kopf, Wiener, Jurist, Familienvater, Vorstandsmitglied des AMS (Arbeitsmarktservice). Seit 1. Juli 2019 auch Vorsitzender des Netzwerks der europäischen Arbeitsmarktverwaltungen. Von 2003 bis 2006 Arbeitsmarktexperte im Kabinett von Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein. Davor Referent der Industriellenvereinigung mit Schwerpunkt Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates des AMS. Von 2001 bis 2002 Österreichs Arbeitgeber-Verhandler in Brüssel im Sozialen Dialog der EU zu den Themen Leiharbeit und Telearbeit.
Ausgezeichnet mit dem Dr. Heinrich Treichl Preis für humanitäres Engagement (Rotes Kreuz Österreich).

 Robert Misik, Autor und Journalist

SA30. Jänner, 19:00UHR

SCHIRACH

Reihe: Wissenschaftsgespräche
Vortragende: Oliver Rathkolb und Cathrin Kahlweit

SCHIRACH
Eine Generation zwischen Goethe und Hitler

Der Historiker Oliver Rathkolb im Gespräch mit Cathrin Kahlweit, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung

„Ein Augenöffner über eine der zwielichtigsten Figuren des NS-Regimes.“
Joachim Riedl, DIE ZEIT

Das Angebot des „Führers“ an den 18-jährigen Baldur von Schirach ist verlockend: „Solche jungen Männer braucht die Partei, braucht Deutschland!“ Der angehende Student der Germanistik und Kunstgeschichte kann diesem Ruf Hitlers nicht widerstehen, es beginnt eine steile Karriere.1930 wird er zum Reichsjugendführer ernannt, als treuer Paladin seines Herrn schwört er die „Hitlerjugend“ auf die „braune Revolution“ ein. Er träumt von einem faschistischen Europa unter deutscher Führung und lässt als Gauleiter von Wien die jüdische Bevölkerung in die Todeslager deportieren.1946 wird Baldur von Schirach, inzwischen Vater von vier Kindern, in Nürnberg wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Seine Familie muss mit den düsteren Schatten der NS-Verstrickungen leben …

Oliver Rathkolbs aktuelles Buch über den ehemaligen Reichsjugendführer des NS-Regimes und Gauleiter von Wien, Baldur von Schirach, wurde von einer Experten- und Expertinnenjury in die Top 5 bei der Wahl zum Wissenschaftsbuch des Jahres nominiert.

 

Oliver Rathkolb: Schirach – Eine Generation zwischen Goethe und Hitler.
Molden Verlag, Wien 2020; ISBN 978-3-222-15058-6, 352 S., 32,– €

 

Oliver Rathkolb,
Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte und Mitglied des Senats der Universität Wien. Vorsitzender der Wissenschaftlichen Beiräte im Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel beim ERP und im Haus der Geschichte Österreich. Ehemaliger Leiter der Stiftung Bruno Kreisky Archiv und 1992–2004 Wissenschaftskoordinator des Bruno Kreisky Forums. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. Die Paradoxe Republik. Österreich 1945-2015 (Paul Zsolnay Verlag), die mit dem Donauland-Sachbuchpreis Danubius und dem Bruno Kreisky Preis für das politische Buch ausgezeichnet wurde.

Cathrin Kahlweit,
Studium Russisch und Politik in Eugene (USA), Tübingen, Göttingen und Moskau; danach Hamburger Journalistenschule (Gruner & Jahr). Seit 1989 Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung, 2012 bis 2017 SZ-Korrespondentin für Zentraleuropa mit Sitz in Wien. Von 2017 bis 2020 Korrespondentin für das Vereinigte Königreich mit Sitz in London; seit September 2020 zurück in Wien als Korrespondentin für Mittel- und Osteuropa. Buchautorin.