MO02. Juni, 19:00UHR

„DIE ZEIT IST AUS DEN FUGEN“ – Elisabeth Bronfen über Shakespeare, Trump, Macht & Intrige

Reihe: Genial Dagegen
KuratorIn: Robert Misik
Vortragende: Elisabeth Bronfen, Christian Kern

Robert Misik im Gespräch mit Elisabeth Bronfen und Christian Kern

„DIE ZEIT IST AUS DEN FUGEN“

Elisabeth Bronfen über Shakespeare, Trump, Macht & Intrige.

„Die Zeit ist aus den Fugen“, sagt Hamlet, der Dänenprinz. In diesen Tagen braucht man über die Aktualität der Diagnose keine großen Worte verlieren. Die Ordnung erodiert, an fähigen Anführern fehlt es. Elisabeth Bronfen, die berühmte Literaturwissenschaftlerin, unterzieht in ihrem druckfrischen Buch „Shakespeare und seine seriellen Motive“ die Stücke des legendären Dramatikers einer aktuellen und politischen Relektüre.

Die Macht mag seit Shakespeares Zeiten ihre Verkörperungen verändert haben – nicht mehr Könige, Feldherren, Träger personaler Macht sind heute zentral –, sie wabert eher in den Kapillaren der Gesellschaft, hat sich aufgelöst in Strukturen, und dennoch sind die Fragen Shakespeares so aktuell als hätte er sie vorgestern umgrübelt. Die Macht, die mit Ohnmacht einher geht, die unbeabsichtigten Nebenfolgen von Handlungen, die gesetzt werden. Wer überstürzt handelt, richtet Unheil an, wer besonnen ist, erst recht. König Lear, der jähzornige Alte, regelt seine Nachfolge und setzt das Unheil in Gang, Hamlet, der Zauderer, der weiß, dass man gar nicht handeln kann, wird aktionsunfähig. Der Kompromiss führt zu keinen Lösungen, die Kompromisslosen waten durch ein Meer von Blut. Unfähige Könige sitzen am Thron, korrupte Hofschranzen und boshafte Berater umschwänzeln sie. Wer würde da nicht sofort an Donald Trump und den Mafiafaschismus um ihn herum denken, an Elon Musk oder J. D. Vance. Die Leidenschaft zieht eine Blutspur, Ehrgeiz, Rachsucht, Eitelkeit und Gefallsucht sowieso.

So lebt Shakespeare fort, wird von uns heute „in einen Dialog mit unseren gegenwärtigen kulturellen Anliegen“ (Bronfen) gelesen. Christian Kern, Kenner sowohl von Shakespeare als auch der Abgründe von Macht und Politik kommentiert das Werk unter der Diskussionsführung von Robert Misik.

 

Elisabeth Eve Bronfen ist eine Kultur- und Literaturwissenschaftlerin und Buchautorin; sie war von 1993 bis 2023 Professorin für Anglistik und Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich. Zudem ist sie seit 2007 Global Distinguished Professor an der New York University.

 

Christian Kern ist ein österreichischer Manager und ehemaliger Politiker. Von Mai 2016 bis Dezember 2017 war er Bundeskanzler der Republik Österreich sowie von 2016 bis 2018 Parteivorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Heute ist er CEO der European Locomotive Leasing Group.

 

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

DI03. Juni, 19:00UHR

AFTER THE VIOLENT DIVORCE: WHAT APPROACH TO EU-SAHEL RELATIONS?

Reihe: Africa. Dimensions of a Continent
KuratorIn: Irene Horejs
Vortragende: João Cravinho

Irene Horejs in conversation with João Cravinho

AFTER THE VIOLENT DIVORCE: WHAT APPROACH TO EU-SAHEL RELATIONS?

The relations of the EU with Central Sahelian States took a dramatic turn in recent years. After a decade of conflict against insurgencies and jihadist groups and amidst an ever deepening security, economic and humanitarian crisis, the armies of Mali, Burkina Faso and Niger seized power by a series of coup d’états in 2021, 2022 and 2023 prompting harsh reactions by the West and the organization of West African States ECOWAS. The Sahelian military juntas reacted by ousting French troupes – until then their main supporters in the fight against Jihadists – forced the withdrawal of the UN peace keeping mission MINUSMA and the EU civil military missions and engaged with Russia for military support. They also withdrew from ECOWAS and created a new regional body “the Alliance of Sahelian States (AES)”. France in turn suspended all its cooperation, other EU Member states did likewise and the EU stopped budget support operations which had made up as much as 80% of the national budget in the case of Niger.

Many predicted the collapse of the new regimes after the withdrawal of Western military and financial support. Yet, despite a worsening security and economic situation and increasingly authoritarian rule, the military juntas and their narrative of sovereignty seem to continue enjoying popular trust, especially among the urban youth.

Given the multiple strategic interests in the region, EU Member States largely agree on the need to remain engaged with the 3 countries in Central Sahel and tighten relations with the other states in the wider Sahel. The discussion turns about how to approach relations, how to materialize this engagement and how to contain expansion of Russian and Turkish influence in this region, which is so close to the EU´s southern neighborhood.

João Gomes Cravinho was appointed European Union Special Representative for the Sahel on 1st of December, 2024 and is responsible to support the definition and implementation of such new approach. He was Portuguese Minister of Foreign Affairs (2022 – 2024), Minister of Defense of Portugal (2018 – 2022) and had previously served as EU Ambassador to India and to Brazil and as Secretary of State for Foreign Affairs and Cooperation of the Portuguese government.

 

Welcome:
Georg Lennkh, member of the Board, former Austrian Special Envoy for Africa (2005-2010)

Moderation:
Irene Horejs, former EU Ambassador to Niger and Mali

 

MI04. Juni, 19:00UHR

DISKRETER MASKULINISMUS?

Reihe: Demokratie
KuratorIn:
Vortragende: Karin Bischof, Ulrike Lunacek, Marion Löffler, Gabriele Michalitsch, Birgit Sauer

In Erinnerung an Univ.-Prof.in Dr.in Eva Kreisky

DISKRETER MASKULINISMUS?
Eine Diskussion zum Stand der Demokratie im Anschluss an Eva Kreisky

Eva Kreisky (1944-2024) war eine Pionierin der deutschsprachigen feministischen Politikwissenschaft. Mit ihrem kritischen Blick auf Staat und Bürokratie als Männerbund hat sie gezeigt, wie idealisierte und verzerrte Vorstellungen von Männlichkeit als geheimer Kitt und als unausgesprochene Ideologie in Politik und Staat operieren. Ihre Analysen und Konzepte verstehen sich als kritische Zeitdiagnosen, die eine Antwort auf die Frage nach demokratischen Blockaden und dem Abbau von Demokratie bieten.

Ziel ihrer Forschung war es, Demokratie und Demokratisierung auf allen Ebenen voranzutreiben.

Maskulinismus bezeichnet nicht nur den ideologischen Kern des Männerbundes, sondern erklärt auch die Formierung anti-demokratischer Widerstandspraktiken gegen feministische Erfolge. Denn Maskulinismus operiere diskret, zumal er sich unsichtbar gemacht und in den Institutionen festgesetzt habe. Somit bleibt er aber auch eine politische Ressource, die jederzeit (re-)aktiviert werden kann. Eva Kreiskys kritische Zeitdiagnosen sensibilisieren für derartige Phänomene und ihre Auswüchse in der Gegenwart. Sie hat uns ein Forschungsprogramm hinterlassen, mit dem wir den diskreten Maskulinismus und seine demokratieschwächenden Wirkungen untersuchen und aufzeigen können.

Im Anschluss an die Präsentation des Buches „Diskreter Maskulinismus“ von Eva Kreisky diskutieren wir, wie sich Maskulinismus in der aktuellen Konjunktur heimischer und internationaler Politik manifestiert. Was bedeuten diskreter und zunehmend indiskreter werdender Maskulinismus für die Zukunft der Demokratie?

 

Gemeinsam mit der Herausgeberin den Buches Marion Löffler diskutieren:

Univ.-Prof.in Dr.in Karin Bischof,
Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Universität für Weiterbildung Krems

Mag.a Ulrike Lunacek,
stv. Obfrau der Frauen*solidarität, ehem. Bundes- und Europapolitikerin der Grünen

MMag.a Dr.in  Gabriele Michalitsch,
Politikwissenschafterin und Ökonomin, zahlreiche Gastprofessuren und Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien und Klagenfurt

Univ.-Prof.in i.R. Dr.in Birgit Sauer,
Politikwissenschafterin an der Universität Wien

 

Eva Kreisky/Herausgegeben von Marion Löffler:
Diskreter Maskulinismus. Kritische Zeitdiagnosen
Campus Verlag, 2024, 404 Seiten, € 43,20 €,
ISBN 978-3-593-52006-3, Auch als E-Book erhältlich

 

 

 

MI11. Juni, 19:00UHR

HUMANITÄRE HILFE- HOFFNUNG IN FINSTEREN ZEITEN?

Reihe: Africa. Dimensions of a Continent
KuratorIn: Irene Horejs
Vortragende: Flavio Del Ponte, Maurizio Cardi

Irene Horejs im Gespräch mit Flavio Del Ponte und Maurizio Cardi

HUMANITÄRE HILFE- HOFFNUNG IN FINSTEREN ZEITEN?

Kambodscha, Vietnam, Sahara, Afghanistan, Somalia Ruanda – vierzig Jahre lang war Flavio del Ponte als Chirurg weltweit mit dem Leid des Krieges konfrontiert. Er war als Ausbilder für Kriegschirurgen im Einsatz, unter anderem im Auftrag des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), als Chief Medical Officer einer UNO-Mission in Afrika oder als Medical Advisor beim UN-Generalsekretariat der UNO in New York. Für die Schweiz war er u.a. als ärztlicher Experte für die internationalen Dossiers der Landminen-Bekämpfung (Ottawa-Konvention) und des Bioterrorismus verantwortlich. In seinem im Westend-Verlag erschienen Buch „Dissonanzen“ erzählt er über sein Leben im Dienste des Humanitären.

Im Bruno Kreisky Forum spricht Irene Horejs mit Flavio del Ponte und seinem italienischen Chirurgen-Kollegen Maurizio Cardi, der für die Hilfsorganisation Emergency viele Jahre in Afghanistan im Einsatz war, über ihre Erfahrungen in der internationalen humanitären Hilfe, über ihre Arbeit in Konfliktregionen, in denen die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen ist und die unter Krieg und Verfolgung leidende Bevölkerung auf internationale Unterstützung angewiesen ist.

Begrüßung:

Sabine Kroissenbrunner, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums

Manuel Irman, Stv. Missionschef der Schweizerischen Botschaft in Österreich

Podiumsgespräch:

Flavio del Ponte, Schweizer Chirurg und Autor,

Maurizio Cardi, Italienischer Chirurg, seit 2007 in Einsätzen für die Hilfsorganisation EMERGENCY, die sich seit drei Jahrzehnten für kostenlose und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für die Opfer von Krieg und Armut einsetzt – u.a. in Afghanistan, Sierra Leone, Eritrea, Sudan, Uganda, Gaza, dem Irak, der Ukraine – und mit dem Rettungsschiff Life Support im Mittelmeer tätig ist

Vertreter/in Österreichisches Rotes Kreuz (angefragt)

Moderation:

Irene Horejs, ehem EU Botschafterin u.a. in Niger und Mali, war auch Direktorin für Afrika, Asien und Lateinamerika im Europäischen Amt für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe ECHO

 

In Zusammenarbeit mit dem Westend Verlag und Emergency Austria

Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos und Filmaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, zu.

DO12. Juni, 19:00UHR

PAKISTAN – A CASE OF AN EXPLOSIVE SOCIETY?

Reihe: Hotspot Südasien
KuratorIn: Tobias Matern
Vortragende: Mohammed Hanif

Tobias Matern in conversation with Mohammed Hanif
PAKISTAN – A CASE OF AN EXPLOSIVE SOCIETY?

Pakistan has recently drawn international media attention due to renewed tensions with neighboring power India. The ongoing conflict in the disputed region of Kashmir was again at the brink of an escalation but has been luckily contained, raising concerns about the potential for open confrontation between the two nuclear-armed states. At the same time, Pakistan faces significant internal challenges: military dominance, declining civic freedoms, deep-rooted social inequality shape the fabric of daily life – and Islamic extremists challenge the state. “In Pakistan, the tap water should contain anti-depressants so that people don´t lose their minds”, says Mohammed Hanif.

From his unique and insightful perspective, Hanif will offer an in-depth look at contemporary Pakistani society—and reflect on the direction in which the country is headed.

 

Mohammed Hanif is a British-Pakistani novelist, journalist, and playwright born in Okara, Pakistan, in November 1965. A former pilot officer trained at the Pakistan Air Force Academy, he transitioned to journalism and later to fiction writing. His debut novel, A Case of Exploding Mangoes (2008), was longlisted for the Booker Prize and won the Commonwealth Writers’ Prize for Best First Novel. Hanif’s subsequent works include Our Lady of Alice Bhatti (2011), Red Birds (2018), and the opera libretto Bhutto. He writes regularly for The New York Times, The Guardian, and the BBC, and divides his time between Karachi and London.

 

Tobias Matern, born in 1978, is head of international politics at the Süddeutsche Zeitung in Munich. He studied political science in Berlin and attended the American University School of Journalism in Washington D.C. on a Fulbright scholarship. Matern has been with SZ since 2004. He was a correspondent for South and Southeast Asia based in Delhi and Bangkok during the height of the war in Afghanistan. He has interviewed and portrayed comedians, ministers, presidents, writers and psychotherapists in South Asia. He curated an exhibition on Afghanistan for the ‘Fünf Kontinente’ museum in Munich and published the book ‘Augenblick Afghanistan – Angst und Sehnsucht in einem versehrten Land’.

 

 

 

 

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MO16. Juni, 19:00UHR

DEMOCRACY UNDER THREAT: DONALD TRUMP AND WORLD POLITICS?

Reihe: Transatlantica
KuratorIn: Eva Nowotny
Vortragende: Thomas Carothers, Mitchell Ash, Raimund Löw, Eva Nowotny

Raimund Löw in conversation with Thomas Carothers, Mitchell Ash and Eva Nowotny

DEMOCRACY UNDER THREAT: DONALD TRUMP AND WORLD POLITICS?

In the second presidency of Donald Trump an attack against the rule of law in the United States has begun. The White House has challenged or undercut independent institutions of the government, the liberal media and the universities. The United States have greatly reduced its support of democracy on the international level. Vice-president JD Vance and Secretary Marco Rubio have supported parties and politicians from the far right in Europe and elsewhere. How far will the pressure on democracy in the United States under Donald Trump go? How strong is the resistance of the democratic institutions and civil society in the US? What are the consequences for democracy in the world?

A discussion between democratization expert Thomas Carothers (Carnegie Endowment for International Peace, Washington DC), historian Mitchell Ash (University of Vienna) and former Austrian Ambassador to the USA Eva Nowotny, moderated by journalist Raimund Löw

 

Thomas Carothers is a leading authority on comparative democratization and international support for democracy, human rights, governance, the rule of law, and civil society. He is the author or editor of critically acclaimed books and articles in prominent journals, including most recently, Democracies Divided: The Global Challenge of Political Polarization (Brookings Press, 2019, co-edited with Andrew O’Donohue). He has been a visiting faculty member at the Central European University, Nuffield College, Oxford University, and Johns Hopkins SAIS.

Mitchell G. Ash is Professor Emeritus of Modern History at the University of Vienna, Austria.  He is a member of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities and the European Academy of Sciences and Arts. Ash is author or editor of 20 books and 200 articles and review essays with focus on the social, cultural and political relations of the sciences in the 19th and 20th centuries. Since 2016 he has published commentaries and participated in media discussions on recent American politics, most recently “Die USA auf dem Weg zu einer Demokratur?” (in Der Standard, 29. Jänner 2025. https://www.derstandard.at/story/3000000254882/die-usa-auf-dem-weg-zu-einer-demokratur).

Eva Nowotny is Vicepresident of the Kreisky Forum. She had been Austrian Ambassador to France, the United Kingdom and the United States of America. She had served as Foreign Policy Advisor at the Office of the Federal Chancellor and as head of the Directorate-General for Integration and Economic Policy at the Foreign Ministry. Eva Nowotny has chaired the University Board of the University of Vienna.

Raimund Löw, journalist and historian, is editor of the podcast Falter Radio. He has been foreign correspondent for Austrian Radio and Television ORF in Washington DC, Beijing, Brussels and Moscow. He is author and coautor of several books on international affairs including Welt in Bewegung (2022), Weltmacht China (2018)

 

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DI17. Juni, 19:00UHR

COURAGE III: JUSTICE AS WEAPON

Reihe: Philoxenia
KuratorIn: Tessa Szyszkowitz
Vortragende: Oleksandra Matveiichuk

Tessa Szyszkowitz in conversation with Oleksandra Matviichuk

COURAGE III: JUSTICE AS WEAPON
Documenting Russian war crimes in Ukraine to fight violence and occupation

For Oleksandra Matviichuk war and peace are a matter of law and justice. Her Center for Civil Liberties has been documenting Russian war crimes in Ukraine – often atrocities committed against women – in the hope of bringing the perpetrators to justice. After the beginning of the Russian invasion in February 2022, Matviichuk together with other partners created the ‘Tribunal for Putin’ initiative in order to document international crimes under the Rome Statute of the International Criminal Court in all regions of Ukraine which became the targets of attacks of the Russian Federation.

Oleksandra Matviichuk is a human rights lawyer, head of the Center for Civil Liberties that works to defend freedom and human dignity in Ukraine and the OSCE region. She has experience in creating horizontal structures for massive involvement of people in human rights activities against attacks on rights and freedoms, as well as a multi-year practice of documenting violations during armed conflict. She is the author of a number of reports to various UN bodies, the Council of Europe, the European Union, the OSCE and the International Criminal Court. The Center for Civil Liberties, founded in 2007, also pushes for proposals for legislative reforms in order to establish a more democratic Ukraine. For Matveiichuk, elections for president and parliament should be held as soon as possible – once a just ceasefire including security guaraantees for Ukraine is achieved.

After the beginning of Russian full-scale invasion, Matviichuk together with other partners created the ‘Tribunal for Putin’ initiative in order to document international crimes under the Rome Statute of the International Criminal Court in all regions of Ukraine, including the occupied territories.

In 2016 she received the Democracy Defender Award for „Exclusive Contribution to Promoting Democracy and Human Rights“ from OSCE. In 2017 she became the first woman to participate in the Ukrainian Emerging Leaders Program of Stanford University. In 2022 Oleksandra Matviichuk was awarded with the Right Livelihood Award, the Sakharov Prize from the European Parliament and recognized as one of the 25th influential women in the world by Financial Times. In 2022 she received the Nobel Peace Prize for the work of her organization the Center for Civil Liberties. In 2025 she received the Dutch Auschwitz Award.

Oleksandra Matviichuk, human rights lawyer, head of the Center for Civil Liberties, Nobel Peace Prize recipient (2022)

Tessa Szyszkowitz, author and UK correspondent for the Austrian weekly Falter. Her latest book was “Echte Engländer – Britain and Brexit” (2018)

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MI18. Juni, 19:00UHR

DIE ZUKUNFT DES ERINNERNS – PLURALITÄT, PRAXIS, SOLIDARITÄT

Reihe: Demokratie
KuratorIn:
Vortragende: Amani Abuzahra, Asja Ahmetovic, Ishraga Mustafa Hamid, Michael Podgorac, Anne Wiederhold-Daryanavard

Podiumsgespräch mit anschließender Diskussion in Kleingruppen

DIE ZUKUNFT DES ERINNERNS – PLURALITÄT, PRAXIS, SOLIDARITÄT

Rechtsextreme Narrative gewinnen an Einfluss, gesellschaftliche Spannungen nehmen zu – umso dringlicher wird die Frage: Wie kann Erinnern heute als politische Praxis verstanden und gelebt werden? Welche Formen einer demokratischen Erinnerungskultur sind nötig, und wie lassen sich neue Netzwerke der Solidarität aufbauen?
Der Abend beginnt mit einem Panelimpuls, der zentrale Fragen öffnet: Wie erzählt eine Gesellschaft ihre Geschichte? Wer erinnert? Wie? Warum? Und was bleibt unerzählt?
Die eingeladenen Gäste bringen intersektionale, aktivistische und künstlerische Perspektiven ein. In anschließenden moderierten Kleingruppen sind alle Teilnehmenden eingeladen, sich auszutauschen, zu vernetzen und neue Allianzen des Erinnerns zu denken.

Amani Abuzahra – Philosophin, Autorin, Public Speakerin. Sie verbindet in ihrer Arbeit Philosophie mit gesellschaftspolitischem Engagement und interkulturellem Dialog.
Fotografin und Social Media Managerin ein und ist seit vielen Jahren in der Sozialistischen Jugend
Asja Ahmetovic – Fotografin und Social Media Managerin. Sie ist seit vielen Jahren in der Sozialistischen Jugend aktiv und  kämpft für eine gerechtere Welt und ein gutes Leben für alle.

Ishraga Mustafa Hamid – Schriftstellerin, Politikwissenschaftlerin, Übersetzerin und Publizistin. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für feministische, antirassistische und migrantische Erinnerungsperspektiven.
Michael Podgorac – Künstler, Filmemacher und Produzent (Initiative Erinnern in Zukunft / Brunnenpassage Wien). Seine Arbeiten bewegen sich zwischen dokumentarischer Recherche, politischer Imagination und kollektiven künstlerischen Prozessen.
Anne Wiederhold-Daryanavard – Schauspielerin, Organisationspsychologin, Kuratorin, Initiative Erinnern in Zukunft / Brunnenpassage Wien. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, sozialer Praxis und institutioneller Transformation.

Moderation:
Vatan Ukaj – Demokratiecoach, Politikwissenschaftler und Moderator. In seiner Arbeit verbindet er systemische und theaterpädagogische Methoden mit Perspektiven aus Wissenschaft, Kunst und Kultur, um Konflikt, Demokratie und gesellschaftliche Transformation erfahrbar zu machen.

Eine Veranstaltung des Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog in Kooperation mit der Initiative Erinnern in Zukunft/Brunnenpassage Wien und Demokratie was geht

Michael Podgorac, Anne Wiederhold-Daryanavard (Hg.)

Erinnern in Zukunft
Aufrufe für ein plurales Erinnern
23.00 €

 

 

 

 

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MO23. Juni, 19:00UHR

RELIGION AND ETHICS IN TIMES OF WAR

Reihe: Politik und Religion
Vortragende: Brant Rosen, Mitri Raheb and Mohammed Abu-Nimer

Viola Raheb in conversation with Brant Rosen, Mitri Raheb and Mohammed Abu-Nimer

RELIGION AND ETHICS IN TIMES OF WAR
Can religion be a recourse for peace and justice

In times of conflict and war, religions and their ethical foundations occupy a complex and often contradictory role. While rooted in moral teachings that advocate for compassion, the sanctity of life, and forgiveness, religions also have the potential to become powerful forces for peace. Religious leaders and organizations can champion non-violence, provide humanitarian aid, and alleviate suffering, elevating peace as a moral imperative. Yet paradoxically, these same traditions are sometimes invoked to justify war—through interpretations of ‘just war’ theories or the dehumanization of others. Religion and ethics can act as both constraints on violence and catalysts for conflict, depending on the context and interpretation. This challenge is compounded by the marginalization of voices within religious communities that advocate against war and violence, making it urgent to amplify these perspectives and foster cross-faith dialogue.

With a special focus on the Israel-Palestine conflict, the panel discussion seeks to explore these pressing issues, identify pathways for collective action, and uphold peace as a universal value.

Brant Rosen, is a Reconstructionist rabbi, writer, and activist based in the United States. He is the founder and rabbi of Tzedek Chicago, a congregation grounded in social justice and anti-Zionist principles. Rosen is a co-founder of the Jewish Voice for Peace Rabbinical Council and the author of Wrestling in the Daylight: A Rabbi’s Path to Palestinian Solidarity.

Mitri Raheb, is a Palestinian Lutheran pastor, theologian, and prominent Christian leader based in Bethlehem. He is the founder and president of Dar al-Kalima University and the author of numerous books on Middle Eastern Christianity and Palestinian identity. Raheb is an advocate for peace, justice, and cultural empowerment in the Palestinian territories.

Mohammed Abu-Nimer, is a peacebuilding scholar and practitioner, specializing in conflict resolution and interfaith dialogue. He is a professor at the School of International Service at American University in Washington, D.C., and Senior Advisor at the KAICIID Dialogue Centre. Abu-Nimer has led peace and dialogue initiatives across the Middle East, South Asia, and Africa.

Viola Raheb, scholar of religious studies lecturer, writer and Senior Fellow at BKF

 

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MI25. Juni, 19:00UHR

WILLY BRANDT, BRUNO KREISKY UND DER NAHE OSTEN

Reihe: Demokratie
KuratorIn:
Vortragende: Wolfgang Petritsch, Kristina Meyer, Tobias Lang

Petra Ramsauer im Gespräch mit Wolfgang Petritsch, Kristina Meyer und Tobias Lang

 

WILLY BRANDT, BRUNO KREISKY UND DER NAHE OSTEN

 

Seit ihrer Zeit als Gegner und Verfolgte des Nationalsozialismus im Stockholmer Exil in den 1940er Jahren verband Willy Brandt und Bruno Kreisky eine lebenslange private wie politische Freundschaft. Eines der zentralen Themen ihrer engen Zusammenarbeit – ob als Bundeskanzler, als Parteivorsitzende oder in der Sozialistischen Internationale – war die Nahostpolitik, die in den „langen“ 1970er Jahren von zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt war. Trotz gemeinsamer Initiativen zur Befriedung des Nahostkonflikts, darunter das kontrovers diskutierte Treffen mit PLO-Chef Jassir Arafat in Wien im Juli 1979, unterschieden sich die Perspektiven und Politikstile Brandts und Kreiskys im Umgang mit diesem hochkomplexen Thema.

In zwei kurzen Impulsvorträgen beleuchten die Historikerin Kristina Meyer und der Politikwissenschaftler Tobias Lang die Israel- und Nahostpolitik der beiden Staatsmänner und diskutieren anschließend mit Botschafter i.R. Wolfgang Petritsch und der Journalistin Petra Ramsauer über das Vermächtnis und die Gegenwartsrelevanz jener politischen Zusammenarbeit von Brandt und Kreisky.

 

Kristina Meyer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung in Berlin. Sie forscht zur Geschichte der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, zur Geschichte der Sozialdemokratie und zur Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen. Für ihr Buch „Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990“ erhielt sie 2015 den Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte. Derzeit arbeitet sie an einem Forschungsprojekt zum Dreiecksverhältnis zwischen Willy Brandt, Bruno Kreisky und Olof Palme mit einem besonderen Fokus auf deren Nahostpolitik. Seit 2019 ist Kristina Meyer außerdem Sprecherin des SPD-Geschichtsforums.

 

Tobias Lang ist Direktor des Austrian Center for Peace (APC) in Schlaining/Burgenland. Er studierte Politikwissenschaft in Wien.  Als Mitarbeiter mehrerer Regierungsbüros und Klubdirektor im Burgenländischen Landtag sammelte er Organisations- und Führungserfahrung an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung.

Er forscht vor allem zu religiösenMinderheiten in Syrien, Libanon und Israel. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf Österreichs Außenpolitik im Nahen Osten. Derzeit arbeitet sehr an seiner Dissertation über Bruno Kreiskys Nahostpolitik.

 

Wolfgang Petrisch, Botschafter i.R., ist Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (oiip). Während seiner diplomatischen Karriere war er u.a. bei den Vereinten Nationen in New York, Botschafter in Belgrad und bei der OECD, Hoher Repräsentant der EU in Bosnien und Herzegowina und Botschafter bei den VN in Genf.

Von 1977 bis 1983 Sekretär und Pressesprecher von Bundeskanzler Bruno Kreisky, über den er im Jahre 2010 eine Biographie, und 2019 ein weiteres Buch veröffentlichte.

 

Petra Ramsauer hat in Wien Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Naher Osten und in Paris Journalismus studiert. Seit 1989 ist sie als Redakteurin, sowie als in Krisen- und Kriegsberichterstatterin für diverse österreichische und internationale Medien tätig. Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Preise, unter anderem den Concordia Preis für Menschenrechte über ihre Arbeit zu Migration in Libyen. Sie berichtete regelmäßig aus Israel und den Palästinensischen Gebieten, Syrien, dem Irak, Iran, sowie Ägypten, Libyen und den Sahel-Staaten. Sie hat acht Bücher veröffentlicht; zuletzt, im Herbst 2024 den Bestseller „Nahost Verstehen“ (edition a). Seit 2025 ist sie auch als Psychotherapeutin (i.A.u.S) mit Schwerpunkt Trauma und Konflikt/Flucht in freier Praxis tätig.

 

 

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