MO06. Mai, 19:00UHR

Ari Rath Preis für Kritischen Journalismus

Begrüßung und Begründung der Jury:
Gertraud Borea d’Olmo, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums

Preisträgerin: Silvana Meixner, Heimat-Fremde-Heimat, ORF
Laudator: Gerhard Zeiler, Chief Revenue Officer Warner Media, ehem. Generalintendant ORF

Ehrenpreis: Helmut Brandstätter, Kurier
Laudator: Franz Vranitzky, Bundeskanzler a.D., Gründungs-und Ehrenpräsident des Bruno Kreisky Forums

Moderation: Alexandra Föderl-Schmid, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung
Musik: Aliosha Biz, Geige

Der „Ari-Rath-Preis für kritischen Journalismus“ wurde auf der Basis einer Privatinitiative eingerichtet, um im Sinne des im Jänner 2017 verstorbenen renommierten ehemaligen Chefredakteurs der Jerusalem Post Journalistinnen und Journalisten auszuzeichnen, die sich in ihrer Arbeit um eine kritische und der Wahrung der Menschenrechte verpflichtete Berichterstattung über Flucht, Vertreibung und Asyl in hervorragender Weise verdient gemacht haben.
Eine Jury von Expertinnen und Experten unter dem Vorsitz von Gertraud Auer Borea d’Olmo, der Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums für internationalen Dialog und enge Vertraute von Ari Rath, hat einstimmig Frau Dr.in Silvana Meixner für den heurigen „Ari Rath Preis für kritischen Journalismus“ vorgeschlagen.
Der „Ari Rath Ehrenpreis“ wurde einstimmig Dr. Helmut Brandstätter, Herausgeber und ehem. Chefredakteur der Tageszeitung Kurier zuerkannt.

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Silvana Meixner kam 1986 nach Wien und 1988 zum ORF, wo sie am Aufbau der Minderheitenredaktion mitwirkte. Am 3. Dezember 1993, also vor 25 Jahren, wurde sie durch eine Briefbombe schwer verletzt. Unbeeindruckt davon engagierte sie sich weiter journalistisch für geflüchtete Menschen, ethnische Minderheiten und Menschenrechte. Sie hat im ORF ein Team erstklassig arbeitender Journalistinnen und Journalisten aufgebaut, die inzwischen weit über die Stammredaktion von „Heimat Fremde Heimat“ hinausstrahlt.

Helmut Brandstätter hat im Laufe seiner Karriere immer wieder konsequent bewiesen, dass die liberale Demokratie durch offene und professionelle journalistische Analyse in Bewegung gehalten und gegen Mißbrauch geschützt werden muss. Brandstätter gehört zu der raren Sorte von Medienmachern, die auch in scheinbar orientierungslosen und hoch emotionalisierten Zeiten, mit populistisch- bis extremistischen Diskussionen über Flucht, Migration und Terror, Prinzipien wie journalistische Qualitität und offene Intervention zu Gunsten einer funktionierenden demokratischen Kultur hochhalten. Gerade zum 100 Jährigen Jahrestag der Ausrufung der demokratischen Republik in Österreich ist diese Auszeichnung ein Signal gegen autoritäre politische Tendenzen, Medienzensurversuche, Fake News und hetzerischen Boulevard.

Mitglieder der Jury:
Gertraud Borea d’Olmo, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums
Fritz Hausjell, Medienhistoriker, Institut für Publizistik, Univ. Wien
Rubina Möhring, Präsidentin Reporter ohne Grenzen
Oliver Rathkolb, Historiker, Institut für Zeitgeschichte, Univ. Wien

 

 

DI07. Mai, 19:00UHR

ENDLESS BREXIT

How the Difficult Process of Leaving the EU Shapes the Future of the United Kingdom and the European Union

Sir Ivan Rogers was the UK Permanent Representative to the European Union from 2013 to 2017. As one of Britain’s most distinguished civil servants he advised both Tony Blair as Principal Private Secretary as well as David Cameron on European and Global affairs. Since his resignation from Theresa May’s government he started advising think tanks on Brexit and European politics.“

Tessa Szyszkowitz, journalist and author of Echte Engländer, Picus Verlag, September 2018

In conversation with Tessa Szyszkowitz Sir Ivan Rogers will discuss what Britain should do in the second phase of the negotiation process to manage a new trade deal with the European partners. And what kind of relationship would be in the European interest.

DO09. Mai, 19:00UHR

A NEGOTIATED TWO-STATE SOLUTION: VISION AND REALITY

Hanan Ashrawi, Member of the PLO Executive Committee

Moderation: Gudrun Harrer, Senior Editor, Der Standard; Lecturer on Modern History and Politics of the Middle East, University of Vienna and Diplomatic Academy of Vienna

More than 25 years after the signing of Oslo I in Washington, a Palestinian state is nowhere to be seen. What is the way forward for the Palestinians amidst talks about the annexation of the West Bank by Israel? How can the internal ideological and geographical Palestinian split – which by now is more than a decade old – be overcome?

MO13. Mai, 19:00UHR

ALGERIEN ZWISCHEN TRANSITION UND RESTAURATION

Rachid Ouaissa, Professor für Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Marburg

Moderation: Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der Standard; sie unterrichtet Moderne Geschichte und Politik des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien.

Seit Ende Februar protestieren Millionen von Algeriern aller Generationen und aus allen Regionen des Landes gegen die Kandidatur von Bouteflika für eine fünfte Amtszeit. Die Proteste begannen zunächst in Fußballstadien. Nun hat die Mobilisierung alle 48 Bezirke des Landes sowie die Diaspora in Frankreich, Kanada, Österreich, Belgien und Deutschland erreicht. Zwei Hauptakteure kann man identifizieren: die Jugend und der Mittelschichten. In 20 Jahren hat Präsident Bouteflika ein System aufgebaut, basierend auf Neoliberalismus, das Militär, Tribalismus und nicht Marktorientierte Business-Mafia. Die Proteste haben zwar die Fassaden des algerischen Regimes zur Fall gebracht, jedoch sind die tiefen und internen Strukturen des Machtapparats intakt.
In diesem Vortrag werde ich die Schwierigkeiten der Transition in rentenabhängigen Staaten wie Algerien behandeln. Dabei werden die Natur des algerischen Regimes und die Möglichkeiten von Transition diskutiert.

DO16. Mai, 19:00UHR

SOZIALDEMOKRATIE – LETZTER AUFRUF!

Oliver Scheiber, Jurist und Publizist
Saya Ahmad, Bezirksvorsteherin Wien-Alsergrund

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

Für die europäische Sozialdemokratie ist es 5 nach 12. Linke Parteien zerfallen, in manchen Staaten existiert die Sozialdemokratie praktisch nicht mehr.
Unterdessen machen sich rechtspopulistische Regierungen daran, die europäische Gesellschaft zu spalten, den Sozialstaat abzubauen und ihn aus den Angeln zu heben. Der Neoliberalismus hat sich mit dem latent vorhandenen Nationalismus zu einer für die Demokratie gefährlichen Allianz verbunden, er attackiert Institutionen, Medien, Justiz.
Die Sozialdemokratie fehlt als starke Verteidigerin von Demokratie und Rechtsstaat. Das Manifest „Sozialdemokratie – letzter Aufruf!“ ist ein Appell zum Zusammenhalt linker Kräfte gegen die demokratiegefährdende rechtspopulistische Welle und gibt viele konkrete Vorschläge für Inhalte und Strategien der Linken.

Oliver Scheiber. Manifest Sozialdemokratie – letzter Aufruf!
Zu bestellen unter aufruf@gmx.at (EUR 8,- inkl. Versand)

DO23. Mai, 19:00UHR

PREVENTING PALESTINE: A POLITICAL HISTORY FROM CAMP DAVID TO OSLO

Seth Anziska, Lecturer in Jewish-Muslim Relations, Department of Hebrew and Jewish Studies; University College London
Moderation: Bashir Bashir, Senior Lecturer at Open University Israel, Research Fellow at Van Leer Jerusalem Institute at University College London

MO27. Mai, 19:00UHR

CHINAS GLOBALE STRATEGIE

Walter Feichtinger, Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement
Moderation: Irene Giner-Reichl, Botschafterin

CHINA IM BLICK – Eine Programmreihe des Bruno Kreisky Forums, kuratiert von Irene Giner-Reichl in Zusammenarbeit mit dem Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement
Wie wir in der EU China wahrnehmen, hat Auswirkungen auf unsere politische Positionierung. Wie die EU in China wahrgenommen wird, hat Auswirkungen auf Chinas politische Positionierung. Es ist nichts Außergewöhnliches, wenn der Blick von außen und das jeweilige Selbstverständnis nicht deckungsgleich sind. Wenn es um China und die EU geht, so scheint es der Kuratorin, ist die Diskrepanz zwischen Selbstverständnis und Außensicht jedoch besonders groß. „China im Blick“ versucht, die wechselseitigen Perzeptionen in einer lockeren Folge von Veranstaltungen miteinander in Dialog zu setzen und ein neues Verständnis für internationale Beziehungen im 21. Jahrhundert aufzubauen, die China maßgeblich mit-gestaltet und tiefgreifend verändert.