Boris Akunin: GEWISSEN UND PROTEST – SCHREIBEN ÜBER RUSSLAND
Boris Akunin ist nicht nur ein renommierter Autor und berühmt für seine Bestseller-Krimis, er gilt auch als Mutmacher in schwierigen Zeiten. Mit einem literarischen Repertoire, das zahlreiche Genres umfasst und Millionen von Lesern weltweit in seinen Bann zieht, haben Akunins Werke ihm internationale Anerkennung und Bewunderung eingebracht.
Neben seinen literarischen Aktivitäten ist Boris Akunin ein lautstarker Kritiker der russischen Regierung, der sich gegen Ungerechtigkeiten ausspricht und für politische Veränderungen eintritt. Nach den manipulierten Dumawahlen 2011 gehörte er zu den Organisatoren der so genannten Bolotnaja-Proteste in Moskau. Akunins Bücher waren der Zensur ausgesetzt und wurden aufgrund seiner Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine aus russischen Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt. Heute lebt er im Exil – und wird immer noch von der russischen Regierung angegriffen, die ihn als “Feind des russischen Volkes” und “ausländischen Agenten” bezeichnet und ihn deshalb auf die russische “Terroristen- und Extremistenliste” gesetzt hat, gegen die ein internationaler Haftbefehl vorliegt.
Boris Akunin, das Pseudonym von Grigori Tschchartischwili, ist ein russischer Schriftsteller, der für seine historischen Kriminalromane bekannt ist. In seinen fesselnden Romanen taucht er in die Komplexität der russischen Gesellschaft ein und verbindet gründliche historische Details mit fesselnden Erzählungen. Akunin erforscht Themen wie Moral und Identität und hat dabei einen scharfen Blick auf das heutige Russland. Nach seiner Kritik an dem russischen Angriff auf die Ukraine wurden seine Bücher aus russischen Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt. Am 20. Juni 2024 war er zu Gast bei Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung für Mittel- und Osteuropa, die im Kriesky Forum die Reihe ZEITENWENDE kuratiert.