Kurz nach seinem 92. Geburtstag ist der Journalist Ari Rath am 13. Jänner 2017 in seiner Geburtsstadt Wien gestorben. Rath wurde 1925 in Wien-Alsergrund geboren. 1938 musste er vor den Nazis nach Palästina flüchten. Im Jahr 2007 nahm er wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an, als seine Heimat bezeichnete er dennoch Israel. Dort wurde er auch beerdigt.
Ab 1958 war Rath Redakteur, ab 1975 Chefredakteur und Herausgeber der „Jerusalem Post“. Er gehörte zur Generation der bekannten Politiker Jizchak Rabin, Teddy Kollek und Schimon Peres und war Berater von Ben Gurion, Israels erstem Premierminister ab 1948. Rath ist Träger etlicher Auszeichnungen – unter anderem erhielt er das deutsche Bundesverdienstkreuz (2005), das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2011) und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (2015).
Bis ins hohe Alter setzte Rath sich mit aller Kraft gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz in unserer Gesellschaft ein. Ari Rath trat als einer der “letzten Zeugen” auf, jener Burgtheater-Produktion von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann, in der sechs Holocaust-Überlebende sehr eindringlich über ihre Erfahrungen berichteten. Rath plädierte zudem immer für einen friedlichen Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern.
In Erinnerung an Ari Rath wurde dieser Preis ins Leben gerufen.
Es sollen Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet werden, die mit ihrer kritischen Berichterstattung zu den Themen Exil, Flucht und Vertreibung einen wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag leisten. Die erste Preisträgerin ist Alexandra Föderl-Schmid, ehemalige Chefredakteurin der Tageszeitung ’Der Standard’, seit 2017 Korrespondentin der ’Süddeutschen Zeitung’ in Israel.