DER TIGRAY KONFLIKT
Lecture Africa. Dimensions of a Continent
Curator: Irene Horejs
Lecturer: Belachew Gebrewold, Gerald Hainzl
GEORG LENNKH IM GESPRÄCH MIT BELACHEW GEBREWOLD UND GERALD HAINZL
DER TIGRAY KONFLIKT
Ein Pulverfass für das Afrikanische Horn
In der äthiopischen Region Tigray herrscht ein von Gräueltaten geprägter Krieg, und die Zivilbevölkerung trägt die Hauptlast. Auf internationalen Druck hat Addis Abeba Zugeständnisse beim Zugang zu Hilfsgütern angeboten und den Rückzug der eritreischen Truppen zugesagt. Doch die Aussichten auf eine Verhandlungslösung erscheinen düster. Ein tief verwurzelter tigrayischer Widerstand in Kombination mit der Entschlossenheit der äthiopischen und eritreischen Behörden, die flüchtigen Führer von Tigray von der Macht abzuhalten, bedeuten, dass sich der Konflikt zu einem langwierigen Krieg entwickeln könnte. Das würde Tigray weiter verwüsten und Äthiopien, dem Dreh- und Angelpunkt am Horn von Afrika, schwer schaden. Da ein entscheidender Sieg für beide Seiten in weiter Ferne liegt, könnten die Parteien eine Einstellung der Feindseligkeiten in Betracht ziehen, die zumindest einen erweiterte humanitärer Hilfe ermöglicht. Dieser praktische erste Schritt würde das Leid der Zivilbevölkerung verringern und im Idealfall den Weg für eine spätere Rückkehr zum Dialog ebnen. Über die Hintergründe des Konflikts, und wie aussichtsreich eine baldige Lösung ist, darüber diskutiert Georg Lennkh mit dem Politikwissenschaftler Belachew Gebrewold und der Afrikaexpertin Margit Maximilian.
Belachew Gebrewold, ist äthiopisch-österreichischer Politikwissenschaftler und Migrationsforscher. Er ist Professor an der Fachhochschule Management Center Innsbruck und lehrt an der Universität Innsbruck.
Gerald Hainzl, Forscher am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der Landesverteidigungsakademie
Georg Lennkh, ehemaliger österreichischer Sonderbotschafter der österreichischen Bundesregierung für Afrika